Umstieg auf Yard Management löst „First in – First Out-Prinzip“ ab
SUEZ in Ölbronn – bekannt für eine der modernsten Sortieranlagen für Leichtverpackungen – geht einen weiteren Schritt in Richtung Digitalisierung und nahm jetzt sein individuell entwickeltes Yard Management in Betrieb. Das neue Yard Management in Ölbronn automatisiert das Wiegen und Aufrufen der Lkw. So lässt sich der Verkehr auf dem Gelände sehr viel effizienter steuern. Vom neuen, digitalen Hofmanagement profitieren insbesondere externe Spediteure dank einer schnellen und flexiblen Abwicklung.
Schlank & schnell: Interne Logistik
Besonders einfach läuft das automatische Wiegen bei eigenen SUEZ Fahrzeugen: Ein Fahrer fährt auf die Waage, hält eine Karte mit einem QR-Code vor den Scanner an der Wiegesäule und erhält einen gedruckten Laufzettel mit einem Barcode fürs Auswiegen. Die Schranke öffnet sich, die Ampel springt auf Grün und er fährt zum Abkippen. Vor der Ausfahrt scannt der Fahrer seinen Laufzettel an der Auswiegesäule. Das SAP-System hält alle Daten elektronisch fest.
Viele Vorteile für externe Spediteure
Etwas komplexer ist der Vorgang bei der externen Logistik, also solchen Transporten, die an externe Spediteure vergeben werden. Hier sind einige weitere Sicherheitsprüfungen vorgesehen. Für beide Fälle aber gilt: Die Fahrer melden sich an und warten bis sie über die großen Displays aufgerufen werden und fahren dann zum Ab- und Beladen vor.
Neu ist dabei auch: Alle Arbeitsmaschinen – Stapler, Bagger, Radlader – melden elektronisch, ob sie gerade Ladekapazitäten haben. „Bisher galt das FIFO-Prinzip – first in, first out: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Das führte zu Wartezeiten, weil einfach nicht bekannt war, welche Maschinen gerade frei waren. Das ändert sich jetzt: Das System entscheidet an vorab definierten Restriktionen, wer aufgerufen wird. Hierbei ist keine eigene Handlung notwendig“, erklärt Michael Vincon, Projektmanager Software & Prozesse bei der SUEZ Recycling Süd.
Bei gleichem Personaleinsatz werden die Arbeitszeiten jetzt erweitert: Statt von 7 bis 17 Uhr werden künftig zwischen 6 und 20 Uhr Lkw angenommen. Zudem halbiert sich die Wartezeit für die Fahrer*innen. Es gibt kaum andere Anlagen, die so spät noch Material annehmen – und somit können Spediteure sehr viel flexibler planen.
Kurz erklärt: Was bedeutet Yard Management?
Durch ein erhöhtes Transportaufkommen auf einem Betriebsgelände ist es zwingend notwendig, den Verkehrsfluss so effizient wie möglich zu gestalten. Hier kommt das Yard Management ins Spiel: Es hält alle Daten bereit, die für die Planung, Umsetzung und Kontrolle von Vorgängen auf dem Betriebsgelände von Bedeutung sind. Dementsprechend steuert das Yard Management sämtliche Aktivitäten auf dem Betriebsgelände. Hierzu gehören sowohl Fremdfahrzeuge als auch betriebseigene. Durch modernes Yard Management werden Informationen in Echtzeit zur Verfügung gestellt. Demzufolge kann eine effiziente Abstimmung aller logistischen Abläufe sichergestellt werden.
Weitere Vorteile auf einen Blick
- Durch das Yard Management werden Wartezeiten um 30 bis 40 Prozent reduziert.
- Spediteure profitieren von der reduzierten Wartezeit und können dadurch flexibler planen.
- Corona-freundlich: Durch das Yard Management kann der Kundenkontakt auf ein Minimum reduziert werden. Gerade in Coronazeiten ist das wertvoll, um unnötige Begegnungen zu verhindern.
- Hohe Sicherheit: Durch das klare Sicherheitskonzept vor Ort wird das Risiko für mögliche Unfälle extrem reduziert. Das Sicherheitskonzept sorgt dafür, dass nie zu viele Fahrzeuge auf dem Standort und in den einzelnen Bereichen sind.
- Echtzeit-Kommunikation: Mitarbeiter*innen erhalten Tablets für ihre Arbeitsmaschinen, über die sie wichtige Informationen per Knopfdruck teilen können. So wird Ressourcentransparenz geschafft.